Filme Walter Marti / Reni Mertens
Ursula oder das unwerte Leben
Ursula ou le droit de vivre
1966, 35mm und 16 mm, 88 Min., s/w, Lichtton, 1: 1.37, Deutsch
Ein ergreifender Kinofilm über die Entwicklung der taubblinden und geistig behinderten Ursula, ergänzt mit vielen Situationen aus dem Rhythmikunterricht und aus Begegnungen mit schwerst geistig- und körperlich behinderten Kindern und Erwachsenen. Ein grosses Dokument der Menschlichkeit.
Als der Film 1966 in die Kinos kam, erregte er grosses Aufsehen, weil er nicht nur die Misstände von Behinderten-Betreuung aufzeigte, sondern auch demonstrierte, welche Entwicklungsmöglichkeiten in schwerstbehinderten Menschen angelegt sind.
Ueberdies ist der Film ein historisches Dokument, weil er die Einzigartigkeit der Pädagogin Mimi Scheiblauer (1891-1968) bei ihrer Arbeit festhält und Auslöser war für eine schrittweise Verbesserung der Therapien und Behandlungsmethoden, nachdem sich die Wellen des Schocks,
ja Skandals, als der Film ins Kino kam, geglättet hatten. Und: er zeigt den Mut der beiden
Filmemacher, damals dieses Filmvorhaben auszuführen.
Ce film affirme et démontre que les enfants sont tous éducables de par leur nature humaine. Bien que «documentaire» et «pédagogique», il a connu un étonnant succès dans les pays de langue allemande. C'est devenu un classique. Freddy Buache : «C'est un film étrange. Il nous en apprend moins sur les méthodes ou sur l'anormalité d'Ursula que sur notre propre
normalité.»
Aucun film ne change le monde. Peu de film changent la vision qu'on a des choses. «Ursula» est de
ceux-là.
Regie: Reni Mertens und Walter Marti
Kamera: Rolf Lyssy und Hans-Peter Roth
Ton: Georg Juon
Stimme: Helene Weigel-Brecht
Schnitt: Rolf Lyssy
Mischung: Paul Wartmann
Darsteller: Ursula, Mimi Scheiblauer, Anita Utzinger (Ursulas Pflegemutter), behinderte Kinder und Erwachsene
Produktion: Teleproduction
Verleih: Langjahr Film GmbH
Auszeichnungen
- Prämie EDI, Prädikat besonders wertvoll, 1967
- Evangelische Filmgilde Deutschlands, «monatsbester», 1968
- Kath. Film- + Fernsehliga Deutschlands «jahresbester», 1970
- Zürcher Filmpreis, 1970
Presse
Es ist schon lange nicht mehr vorgekommen, dass ein Schweizer Film so starken Anklang beim Publikum gefunden hat wie «Ursula oder das unwerte Leben».
NZZ
«...der feinste, schönste, ergreifendste und tröstlichste Film, den die Schweiz seit vielen Jahren hervorgebracht hat.»
Zürcher Woche , Werner Wollenberger