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Justice

Svizzera 1973. 16mm, n/n, 14 min.

Justice

[Sinossi solo in tedesco:]

Ein Südafrikaner, der sich auf einer Europareise befindet, spielt Bambusflöte an der Bahnhofstrasse in Zürich.

RegiaErich Langjahr
SceneggiaturaErich Langjahr
CastJustice Olsson
FotografiaErich Langjahr
MontaggioErich Langjahr
Musiche Justice Olsson
Durata14 min.
Formato16mm
FestivalSolothurn, Winterthur, Oberhausen DE (ad hoc), Toulon FR (Festival Int. du Jeune Cinéma)
ProduzioneLangjahr-Film GmbH, Luegstrasse 13, CH-6037 Root
Tel. +41 41 450 22 52 – E-mail: info@langjahr-film.ch
inviare un messaggiowww.langjahr-film.ch
Diritti mondialiLangjahr-Film GmbH
Distribuzione
e internazionale
Langjahr-Film GmbH, Luegstrasse 13, CH-6037 Root
Tel. +41 41 450 22 52 – E-mail: info@langjahr-film.ch
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Rassegna stampa (Deutsch)

Erich Langjahrs schlichter, unprätentiöser kleiner Film gehört zu jenen gar nicht so häufigen Werken, die zwar keineswegs weltbewegend sind, aber, am richtigen Ort und zur richtigen Zeit vorgeführt, durchaus einen Schock versetzen und einem den vermeintlich sicheren Boden unter den Füssen wegziehen können: Es kann einem dabei schwindlig werden. 

Da spielt ein junger Südafrikaner, der sich auf einer Europareise befindet, in der Zürcher Bahnhofstrasse auf seiner Bambusflöte. Die Kamera beobachtet ihn und die interessiert-desinteressierten Passanten aus diskreter Distanz und dennoch demaskierend. Da steht einer und will mit seinem Flötenspiel ein Lächeln auf die Gesichter der Vorüberhastenden zaubern. Sie hätten es bei Gott nötig, denn diese Gesichter sind allzu oft verkrampft, unwillig, abweisend, skeptisch und misstrauisch, nur selten spiegelt sich etwas Freude in den Augen wider. Spärlich die Münzen, die vor dem Spieler aufs Trottoir fallen. Im Zuschauer mag dabei allmählich etwas Seltsames passieren: Der flötenspielende Südafrikaner, gewiss ein Fremdkörper in dieser noblen Geschäftsstrasse, wird immer mehr zu einem durchaus natürlichen, normalen Menschen, während einem die Normalen zunehmend als exotisch, fremd und kalt erscheinen. 

Dann treten Ordnungshüter – «Polizei mit Herz» – in Aktion und führen den Flötenspieler ab. Gegen 37 Franken Busse, im Wiederholungsfalle 70 Franken, wird er wieder freigelassen. Denn Busse muss sein, wurden doch irgendwelche Verordnungen verletzt. Der Südafrikaner, der in allen grösseren Städten der Welt spielen möchte, meint: «Bei uns kann man auf der Strasse spielen, und auch die Leute dürfen freiwillig Geld geben.» Er findet, dass Zürich für ihn ein etwas zu teures Pflaster sei. Er wird nicht mehr versuchen, in dieser Stadt ein Lächeln auf triste Gesichter zu zaubern. Die Bahnhofstrasse bleibt um einige verträumte, helle Töne und etwas Freundlichkeit und Menschlichkeit ärmer. Ruhe und Ordnung sind gerettet, Verordnungen und Gebote haben gesiegt, aber etwas Menschlicheres, Lebendiges wurde erstickt. Im Land der Freiheit, der Selbstbestimmung, der Souveränität und der Bürgerrechte ... tatsächlich, es könnte einem schwindlig werden!

ZOOM, 5/6. März 1974, Franz Ulrich



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