Filme Walter Marti / Reni Mertens


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Krippenspiel II

1962, 35mm, 27 Min., s/w, Lichtton, 1: 1.37 (Musikfilm, ohne Kommentar u. Dialog)
16mm, 27 Min., s/w, Lichtton, 1: 1.37 (Musikfilm, ohne Kommentar u. Dialog

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Der Film gibt in eigenwilliger Gestaltung das Krippenspiel der Abschlussklasse einer Zürcher Gehörlosenschule wieder. Das Spiel ist in enger Anlehnung an den Text der Weihnachtsgeschichte im Lukas-Evangelium gestaltet. Die ausdrucksstarken Gesten der gehörlosen Darsteller sind mit Bambusflötenmusik unterlegt.

Die Schweizer Rhythmiklehrerin, Künstlerin und Pädagogin Mimi Scheiblauer (1891-1968) begann 1922 innerhalb ihrer Tätigkeit am Konservatorium Zürich auch schwierige, geistig Behinderte, blinde und gehörlose Kinder und Jugendliche in Rhythmik zu unterrichten. 
Der Film ist ein seltenes Dokument von höchster filmischer Qualität über die Ausdrucksfähigkeit gehörloser Kinder und über die pädagogischen und künstlerischen Fähigkeiten von Mimi Scheiblauer, die die Schüler über die Rhythmik zu dieser Aufführung befähigt hat.

Transposition cinématographique de la version théâtrale de 1953. Sur la trame traditionnelle du récit de la Nativité, les acteurs sourds-muets improvisent en virtuose du geste; leur infirmité ne compte plus, ils font œuvre d'art. Des films réalisés par Reni Mertens et Walter Marti, celui-ci a eu la plus durable et large diffusion; plus de 400 copies.


Konzeption, Regie und Montage: Dr. Reni Mertens und Walter Marti
Kamera: Hans-Peter Roth
Ton: Sonorfilm
Darsteller: Schüler der Taubstummenschule Zürich/Wollishofen
Inszenierung: Mimi Scheiblauer
Kostüme: Nina Bagotzky
Musik: Mimi Scheiblauer und Schweizer Bambusflötengilde
Fotos: Fredi M. Murer
Produktion: Teleproduction, Zürich
Verleih: Langjahr Film GmbH

Festivals

Valladolid (ES), Cannes (FR) (Festival de la jeunesse), Locarno

Presse

Reni Mertens und Walter Marti versuchen nicht, eine eigene Deutung der Weihnachtsgeschichte in das Krippenspiel hineinzubringen, sondern beschränken sich darauf, treu zu übermitteln, was die Kinder in ihrem Spiel aussagen. Das Verdienst solchen filmischen Gestaltens liegt darin (scheinbar) unbemerkt dabei zu sein.

Der Filmberater

Taubstumme im Gespräch: Eine Fülle von Gebärden, von denen jede Bedeutung hat, jede einprägsam ist und in plastischer Wirkung erscheint. Die Ablösung von der realistischen Konversationssprache, zu welcher die Gebärdenwelt der Taubstummen führt, erweitert sich in die Stilisierung des Landschaftsbildes: In der Dunkelheit der Nacht, in welche – gleichsam indirekt – das Licht des Sterns von Betlehem fällt. Die Landschaft ist entwirklicht und erhält gerade dadurch die geistige Realität einer Landschaft, die wirklich die des heiligen Landes ist. 

Martin Schlappner, NZZ